Das CAD-Modell ist fertig konstruiert und soll nun für die Montage als Produktionsstruktur aufbereitet werden. In vielen Fällen ist dies einfacher gesagt als getan, denn die Arbeitsweise der verschiedenen Abteilungen ist oftmals völlig unterschiedlich, was einfach den unterschiedlichen Arbeiten selbst geschuldet ist.

Deshalb bereitet die Ableitung einer Produktionsstruktur aus der konstruktiven Produktstruktur vielen Unternehmen in der Praxis Kopfzerbrechen und wird meist mit sehr speziellen und oft komplizierten Programmen gelöst. Dies führt häufig dazu, dass das CAD-Modell und die Produktionsstruktur unzureichend verknüpft sind.

Im Folgenden zeigen wir Ihnen anhand unseres Beispiels – einem Hubschrauber, wie Sie in wenigen Schritten eine Montageanleitung erstellen und somit eine durchgängige Produktionsstruktur erschaffen.

Von SOLIDWORKS in die 3DEXPERIENCE Plattform

Im ersten Schritt müssen Sie das CAD-Modell in die Cloud übertragen. Hierfür verwenden Sie den 3DEXPERIENCE Connector direkt in SOLIDWORKS und deponieren die Daten zuerst in Ihrem lokalen Cache, bevor Sie diese mit einem weiteren Klick in die 3DEXPERIENCE Plattform speichern. Dabei wird für jedes Bauteil und jedes Modell ein eindeutiger und einmaliger Name erstellt, der einem zuvor festgelegten Schema folgt. Haben alle Teile einen grünen Status-Haken, war die Übernahme der Daten in die Cloud erfolgreich.

Konstruktive Produktstruktur

Im zweiten Schritt ziehen wir das Bauteil in den Product Release Engineer. Dieser unterteilt das hochgeladene Bauteil automatisch in seine einzelnen Baugruppen. Zur Ansicht können Sie Ihr Bauteil in das 3DPlay-Widget ziehen. Bei Klick auf die Baugruppe sehen Sie alle Einzelteile im Detail und können neue Elemente hinzufügen. Hier unterscheidet die 3DEXPERIENCE Plattform zwischen Konstruktionselementen, Dokumenten zur Spezifikation oder Zeichnungen.

In unserem Beispiel ist der Hubschrauber bereits vollständig in der SOLIDWORKS-Desktop-Version konstruiert worden. Aufgrund dessen müssen wir in der Cloud keine Konstruktionselemente ergänzen, aber Sie könnten hier beispielsweise die Elektrik hinzufügen. Im Video reichern wir unser CAD-Modell mit Dokumenten an, um zusätzliche Informationen bereitzustellen.

Bei den Dokumenten wird zwischen zwei Arten unterschieden:

  • Spezifikationsdokumente
    Dokumente, welche dem Lebenszyklus des Bauteils entsprechen und nach Freigabe nicht mehr geändert werden können. Wie zum Beispiel ein Lastenheft.
  • Referenzdokumente
    Dokumente, welche auch nach Freigabe des Bauteils noch geändert werden können und zusätzliche Informationen beinhalten. Zum Beispiel: Preislisten von Kaufteilen (in unserem Fall das Getriebe).

Steht die konstruktive Produktstruktur, geben Sie das CAD-Modell frei. Danach sind Änderungen am Bauteil und an Spezifikationsdokumenten nicht mehr so einfach möglich. Damit niemand versehentlich das Bauteil ändert.

Filtern und Berichte exportieren

Die konstruktive Struktur steht, doch gegebenenfalls möchten Sie jetzt noch Berichte ableiten und diese exportieren. Auf der 3DEXPERIENCE Plattform stehen Ihnen verbesserte Filtermöglichkeiten zur Verfügung. Beispielsweise können Sie sich auf der Ebene der Teile anzeigen lassen, welche Teile gefertigt oder gekauft werden und bei welchen Teilen es sich um Normteile handelt. Dabei stehen Ihnen verschiedene Ansichtsformate wie ein Balken- oder Kreisdiagramm zur Verfügung, welche die Ergebnisse direkt anschaulich aufbereiten. Natürlich sind auch individuelle Filter kein Problem, diese können Sie speichern und wiederverwenden.

Ableitung der Produktionsstruktur

Im letzten Schritt leiten Sie mit dem Manufacturing Item Management die Produktionsstruktur der konstruktiven Produktstruktur ab. Hierfür existieren zwei Möglichkeiten: Sie übernehmen die konstruktive Produktstruktur Eins-zu-eins mit separatem Lebenszyklus oder bauen eine völlig neue Struktur auf. In unserem Fall entscheiden wir uns für die zweite Option, da wir für die Montageanleitung eine komplett neue Struktur benötigen.

Dann beginnen wir mit der Anordnung der Bau- und Unterbaugruppen, sodass diese mit dem Ablauf der Montage übereinstimmen und ordnen diesen die einzelnen Teile per Drag-and-Drop zu. Auch hier können Sie wieder Dokumente ergänzen, im Video wird der Verkleidung ein Referenzdokument mit Informationen zur Lackierung hinzugefügt.

Tipp 1: Steht die Grundstruktur, können Sie für Normteile ein separates Herstellungskit erstellen, wenn diese nicht kommissioniert werden und deshalb nicht in der Baugruppe erscheinen sollen. Hierfür filtern Sie nach den Normteilen und ziehen alle per Drag and Drop in das erstellte Herstellungskit.

Tipp 2: Kaufteile, im Beispiel das Getriebe, können Sie als provided Part markieren. Dadurch wird deutlich, dass hier keine Montage erforderlich ist und die Einzelteile der Baugruppe nicht separat beschafft und bereitgestellt werden müssen.

Zum Schluss geben Sie die Produktionsstruktur frei. Wie bei der konstruktiven Produktstruktur sind Änderungen dann nicht mehr so einfach möglich und exportieren gegebenenfalls eine CSV-Datei.

 

Es ist vollbracht, die Produktionsstruktur für die Montage steht und das durch eine einfache Ableitung der Konstruktions- in eine Produktionsstruktur durch Filtern und Drag-and-Drop!

Das gesamte Video unseres Experten Jakob Vischedyk finden Sie hier auf unserem YouTube-Kanal.

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*MBOM (Manufacturing Bill of Materials) = Fertigungsstückliste

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